Südafrika ist Austragungsort der nächsten Fußball-WM im Jahr 2010. Auch wenn dort noch nicht alles perfekt vorbereitet zu sein scheint, die wichtigste Voraussetzung für eine gelungene Weltmeisterschaft – eine fußballbegeisterte Bevölkerung – ist auf jeden Fall gegeben. Das zeigt Lutz van Dijks neuer Roman „Themba“.

Themba, die Hauptfigur des Romans, ist der neue Star im Nationalteam Südafrikas. Er ist bekannt, beinahe berühmt, sehr beliebt, und er hat genug Geld, um ein erträgliches Leben führen zu können. Aber das war nicht immer so.

Eines Tages fängt Themba an zu erzählen, von seiner Kindheit in einem kleinen, armen Dorf in Südafrika. Von seiner Schwester, die er über alles liebt. Von seinem Vater, der eines Tages einfach verschwand und von dem nichts blieb außer einer einzigen Fotografie. Er erzählt von seiner Mutter, die an AIDS erkrankt ist, von seinem Stiefvater, der Themba und seiner Schwester das Leben schwer macht, und er erzählt von sich selbst. Denn auch er ist HIV-positiv. Themba versucht, gegen das Schweigen und Leugnen von AIDS zu kämpfen, um vielen anderen Menschen sein Schicksal zu ersparen.

Ein Weg, seine Sorgen für eine Zeit zu vergessen, ist das Fußballspiel mit anderen Jungen aus dem Dorf. Sie besitzen weder einen richtigen Fußball oder  Fußballtore, geschweige denn geeignete Schuhe, trotzdem schaffen sie es, an einem landesweiten Fußballwettbewerb teilzunehmen. Dadurch bekommen sie endlich Anerkennung und eine große Chance für ihr weiteres Leben. 

Lutz van Dijk ist ein beeindruckender Roman gelungen, der sehr feinfühlig das Leben Thembas und das seiner Mitmenschen beschreibt. Nebenbei führt er die Probleme vieler Südafrikaner vor Augen, vor allem mit AIDS, einer Krankheit, über die die Menschen zu wenig wissen. Trotzdem erstaunt es immer wieder, wie stark die Protagonisten sind und wie mutig sie sich ihrem Schicksal stellen.

Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Auch lange nach der letzten Seite.