Schreib- und Lese-Förderprojekt der Universitas
   

 

Buchbesprechung  

Barnie

von
     

Sonja Bougaeva

   

In diesem schönen Buch handelt es sich um einen Hund. Obwohl es auch nach Barnie benannt ist, dreht sich nicht alles um ihn. Eher umgekehrt: das arme Hündchen wird von allen weggeschubst und beleidigt. Manchmal weniger, manchmal heftig. Das Buch ist nicht nur für Tierliebhaber interessant. Jedes Kind wird sich angesprochen fühlen und so manchen Erwachsenen bringt es zum Nachdenken.

Eigentlich ist Leonid schon ein bisschen zu alt für das Buch. Das ist ziemlich einfach in seiner Sprache, die Abbildungen sind groß und sehr verständlich. Schon 3-Jährige können das Buch mit den Eltern anschauen.

Da Leonid aber jetzt schon ein bisschen lesen kann, ist das Buch sehr gut dafür geeignet, seine eigenen Leseerfahrungen zu sammeln. Es sind nämlich nur ein Paar Zeilen Text auf jeder Seite. Der Text ist sehr groß und typografisch spannend gesetzt. Der Rest sind tolle Illustrationen. Die Bilder wirken sehr plastisch und dynamisch, weil sie über die Seite hinausgehen und richtige Aktionen darstellen. Die Tauben fliegen zum Beispiel aus der Buchdoppelseite weg und jeder Vogel hat einen eigenen „Gesichtsausdruck“.

Und so wie immer bei Bildern von Sonja Bougaeva üblich, blickt der Leser aus der Perspektive des Hauptdarstellers. Dadurch erlebt man die Welt von unten (wie sie ein Kind betrachtet), und von Personen (Erwachsenen) sind nur Teile zu sehen. Von einem Fuß des Herrchen, der einen dunklen Schatten von sich wirft und sehr bedrohlich neben dem kleinen weißen Barnie wirkt, kann man schon einiges über Zweier-Beziehungen ablesen. Überhaupt wird das Herrchen im Buch so gut wie nie mit dem Gesicht zu Barnie gezeigt. Wir sehen seine Füße, sein Gesäß oder Rücken, seinen Körper mit dem Kopf unter dem Auto etc. Von den Bäumen sind nur die Stämme im Blickfeld und am Wagen ist das Dach „abgeschnitten“.

„Was machst du da?“ „Mach doch nicht so einen Lärm!“ „Pass auf!“ – hat Barnie ständig zu hören. Leonid hasst solche Anweisungen. Er hat gleich bemerkt, dass so etwas ihm auch oft passiert ist.

Manche Mütter bekommen da schon ein schlechtes Gewissen, weil sie sich in einigen Situationen bei falschen Handlungen wieder erkennen. Oft wird Kindern das Leben durch Verbote und ständige Ratschläge wirklich sehr schwer gemacht. Weil man wenig Zeit für Kinder und Haustiere hat, werden sie einfach ignoriert. Wenn ein Kind helfen will, betrachtet man es oft als Störung. Genau wie den kleinen Barnie.

Gut ist das unerwartet lustige Ende des Buches. Barnie findet doch einen Ausweg. Da lachen auch die Erwachsenen mit!

P.S. Tolles Geschenk auch für „Besserwisser-Tanten“ und diejenige Nachbarn, die immer genaue Vorstellungen haben, wie ein Kind sich zu benehmen hat.

Ich heiße

Leonid Stefan Motz

und bin 5 Jahre alt und höre mir sehr gerne Hörbücher an. Ich baue gerne fantastische Fahrzeuge aus LEGO und spiele mit anderen Kindern. Ich male viel: Autos bevorzugt. Ich kann schon richtig gut lesen, besonders interessieren mich Geschichten über Kinder und über die Technik.