Schreib- und Lese-Förderprojekt der Universitas
   

 

Buchbesprechung   Der Unsichtbare von Mats Wahl
       
   

Kommissar Fors ermittelt im Fall `Hilmer Eriksson´. Dieser war am Samstagnachmittag mit dem Rad unterwegs ins Nachbardorf, kam aber nie dort an.

Während Fors seine Nachforschungen anstellt, begleitet ihn die unsichtbare Gestalt Hilmers, der sich nicht bemerkbar machen kann, aber herausfinden möchte, weshalb er unsichtbar wurde.

Bei der Befragung der Mitschüler Hilmers aus der neunten Klasse, zeigt sich Hilmer als ein an Fußball und Schach interessierter Junge, der eher unauffällig und still war und mit einem Mädchen,Ellen, aus der gleichen Klasse befreundet war.

Im Lauf der Ermittlungen wird deutlich, daß mehrere Jugendliche aus Hilmers Jahrgang rechtsradikale Tendenzen aufzeigen und die Auswirkungen ihrer Aktionen schon seit längerer Zeit von Schulleitung und auch Ortspolitik eher verharmlost, bzw. bewußt verschwiegen werden (u.a. um Touristen nicht abzuschrecken).

Sehr provokativ verhält sich von Anfang an Anneli Tullgren, die vom Rektor der Schule als `klug aber unberechenbar´ beschrieben wird. Anneli trifft sich häufig mit Henrik Malmen und Lars Bultermann, die ebenfalls der rechtsradikalen Szene angehören. Anneli mochte

Hilmer nicht, er hatte es gewagt, ihr vor einigen Wochen entgegenzutreten, als sie einen jungen Türken angegriffen hatte.

Als Hilmer zwei Tage nach seinem Verschwinden mit Hilfe eines Suchhundes unter einem Laubhaufen gefunden wird, ist er zwar noch am Leben, erliegt jedoch im Krankenhaus, trotz intensiver ärztlicher Bemühungen, seinen schweren Verletzungen.

Kommissar Fors nimmt die drei jugendlichen Rechtsradikalen fest und verhört sie.

Während Henrik Malmen nach und nach im Verhör zusammenbricht und gesteht, daß er an den Mißhandlungen an Hilmer beteiligt war, schweigt Lars Bultermann.

Anneli Tullgren kann während des Verhörs ihren Hass auf alles und jeden nicht verbergen.Sie leugnet jedoch trotz eindeutiger Beweise ihre Mittäterschaft.

Bis kurz nach seinem Tod bleibt Hilmer stummer Zuschauer, seine Gegenwart scheint spürbar für die Menschen, die ihm nahestanden und nun in ihrer Hilflosigkeit und Trauer zurückbleiben.


Ein fesselndes Buch, insbesondere durch die von Mats Wahl gewählte Version des unsichtbaren Hilmer, der die Recherchen von Kommissar Fors verfolgt und sich nur allmählich an Bruchstücke des Geschehens erinnern kann.

Beängstigend, da das Umfeld von Hilmer um absolute Normalität bemüht ist und rechtsradikale Tendenzen bewußt übersehen und heruntergespielt werden, um den Schein einer heilen Welt zu wahren.

Schockierend, weil deutlich wird, wie aufgestauter , unkontrollierter Zorn sich auf Unschuldige auswirkt und wie leicht Mitläufer zu Mittätern werden.

Ein sehr empfehlenswertes Buch!

 

Mein Name ist
Wolfgang-Benjamin Link,

bin 17 Jahre und gehe derzeit noch zur Schule.

Hobbymäßig arbeite ich als Mediengestalter, erstelle Internetpräsenzen und Werbung. Außerdem verbringe ich einen großen Teil meiner Freizeit im Tonstudio meiner Schule, wo ich für die Tontechnik, z.B. bei Bandaufnahmen, zuständig bin.