Schreib- und Lese-Förderprojekt der Universitas
   

 

Buchbesprechung  

Molekülchen-Küche

von
     

Thomas Vilgis

   

Die Molekülchen-Küche, Experimente für Nachwuchs-Köche ist kein Kochbuch, sondern ein Sachbuch, in dem Thomas Vilgis vieles rund ums Essen erklärt. Der Autor, Professor Dr. Thomas Vilgis ist theoretischer Physiker. Und genau aus diesem Blickwinkel schaut er auch auf das Essen.

Nach einer kurzen Einleitung geht es los mit „Die Geheimnisse des Hamburgers“. Da wird der Hamburger von oben bis unten auseinandergenommen und geschaut, was alles drin ist und welche Wirkung es hat bzw. wie es schmeckt. Und schon geht es mit dem Mitmachen los. In Geschmacksexperimenten soll man ausprobieren wie die Bestandteile des Hamburgers einzeln schmecken. In einer grünen Box steht immer auch gleich drin wie’s gemacht wird, Frikadellen, Ketchup usw. Aber auch Experimente wie „Ketchup bohren“ oder „Zähe Teige“ finden sich im Kapitel. Die sind meistens ziemlich lustig und auch super interessant. Man erfährt eine Menge, z.B. dass Teig viskoelastisch ist. Das ist schon ziemlich kompliziert, aber dass man Teig ganz lang ziehen oder kurz abreisen kann, ist klar.

Ganz kompliziert wird es dann in den grün umrandeten Kästchen. Da muss man schon zweimal lesen, um zu verstehen, was Protein-Denaturierung oder Entropie ist. Oft musste ich das zusammen mit meinen Eltern noch mal durchsprechen. Das war anstrengend und so kann man das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen. Es braucht schon seine Zeit bevor man alles ausprobiert und begriffen hat. Auch beim Ausprobieren hatte ich einige Fehlversuche. So bin ich mit den pochierten Eiern erst halbwegs klar gekommen, als ich noch ein anderes Kochbuch zu Hilfe genommen habe. Ich habe ganz schön viele Eier gebraucht und das Ergebnis schwamm ziemlich zerfranst im Topf. Geschmeckt hat es trotzdem.

Ich glaube genau das will der Autor, dass man selbst probiert und grübelt und noch mal probiert.

Nach den Hamburgern und Eiern folgen noch viele weitere Kapitel. Immer geht es um Dinge, die Kindern gut schmecken, oder die sie selbst schon gern kochen. Der Spaß geht nicht verloren. Dafür sorgen auch die wenigen, doch total witzigen Zeichnungen von Roland Wegenmayr.

Wer das Buch liest, sollte nicht nur gern Essen und Kochen, sondern vor allem neugierig sein, ganz viel Ausdauer und einen gut gefüllten Kühlschrank haben.

Ich heiße

Frauke Buchner