Schreib- und Lese-Förderprojekt der Universitas
   

 

Buchbesprechung  

MARCOLINI oder Wie man Günstling wird

von
     

Karla Schneider

   

Marcolini ist Silberpage am Sächsischen Hof. Nach einem Test von der Kurprinzessin Maria Antonia wird er zum Kammerpagen vom „Sauertopf“, ihrem Sohn und dem späteren Kurfürsten Prinz Friedrich August. Der wird von seiner Mutter vernachlässigt, weil ihr der jüngere Prinz Karl besser gefällt. Deshalb soll Marcolini für sie ausfindig machen, was der Kurprinz besonders mag. Sie will die „Schwächen“ des zukünftigen Kurfürsten herausfinden, um selbst mehr Macht zu haben.

Als Kammerpage findet Marcolini nach und nach ein vertrautes Verhältnis zu Prinz Friedrich August. Er lernt ihn schätzen und oft greift er zusammen mit dem alten Kammerdiener Bose hilfreich ein. Er schenkt Friedrich August eine Dohle. Später lernt er sogar heimlich mit dem Prinz Laufen und Reiten an der frischen Luft. Das hatte Maria Antonia zwar verboten, weil die dreckige Luft den Lungen nicht gut tun würde, aber Prinz Friedrich August machte es sogar Spaß.

Nachdem sein Vater gestorben war, hatte sein Onkel Xavier, als Regent die Regierung übernommen. Der war es auch, der Prinz Friedrich August zu seiner ersten Jagd einlud.

Da erfährt Marcolini von seinem alten Freund von einem Komplott gegen den Kurprinzen. Er wagt es glatt auf der Stute von Maria Antonia die Jagd zu stören.

Dieses Buch ist spannend und bildhaft erzählt. Ich sehe was geschieht hinter den Buchstaben. Die Personen werden ausführlich und anschaulich beschrieben. So hat jeder Silberpage seinen ganz eigenen Charakter. Besonders bei Marcolini und Friedrich August wird auch immer ihr Zögern oder Zweifeln sichtbar, sie werden von vielen Seiten beschrieben und dadurch so lebendig. Wie am Hofe üblich, sind die Dialoge oft französisch  geschrieben. Dazwischen gibt es ein paar italienische Brocken oder auch mal Marcolinis gebrochenes deutsch. Am lustigsten fand ich die sächsische Schreibweise, wenn das französische aus dem Volksmund kam. Trotzdem war es überhaupt kein Problem diese bunten Gespräche zu verstehen. Am Ende des Buches  gibt es noch eine Worterklärung für ganz schwierige Wörter.

Ich habe viel über das Leben am Dresdner Fürstenhof  (1763 …) erfahren und es hat jede Menge Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Ich heiße

Frauke Buchner

und bin 10 Jahre alt.

Ich gehe in die vierte Klasse. Am liebsten lese ich lustig erzählte Sachbücher, spannende oder historische  Geschichten. Krimis oder frei erfundene Zukunfts – Phänomene mag ich allerdings nicht so sehr.  Lieblingsbücher habe ich im Moment keine (die Bücher sind einfach zu viele…), aber vielleicht mache ich ja noch eine riesige Entdeckung?! Meine Hobbys sind: Backen, Fußball spielen, Basteln, Klavier spielen, Gärtnern und Lesen..