Schreib- und Lese-Förderprojekt der Universitas
   

 

Buchbesprechung  

Katharina

von
     

Nina Blazon

   

„Katharina“ ist ein historischer Jugendroman. Es geht um die Großfürstin Katharina, die später Zarin von Russland wird und als Katharina die Große bekannt ist. Sie glaubt, dass Russland, wenn ihr Mann Zar würde, chaotisch werden würde. Sie möchte selbst regieren. Das Buch handelt in der Zeit, in der Katharina ihre Machtübernahme vorbereitet. Es handelt auch von den Menschen um sie herum, die ihr helfen. Sie alle haben aber auch ihre eigenen, heimlichen Ziele. Da gibt es Valentina, die Hofdame. Sie ist für Katharina wie eine Freundin und glaubt mit Katharinas Hilfe ihre Freundin Natasha und deren Bruder, ihren Verlobten Fjodor aus der Verbannung in Sibirien zurückholen zu können. Sinaida dagegen wurde als Kind in Sibirien gefangen und als „Menschenfresserkind“ an den Hof gebracht. Sie will sich am eisäugigen Jäger rächen, der sie gefangen hat und sie will zurück in ihre Heimat. Oder gibt es noch Dima, der immer übers das Meer fahren will.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Was die Figuren denken oder wie sie auch leiden, wird ganz intensiv beschrieben. Besonders deutlich zu sehen ist das bei Sinaida. Sie kämpft immer mit sich selbst. Mal ist sie Nandu, das verschleppte Samojedenmädchen, mal Sinaida, die Jahre am Zarenhof lebt, und dort auch Menschen mag und dann ist sie auch noch Sinja, die junge Frau, die sich in Dima verliebt. Man kann gut mit ihr mitfühlen und verstehen, wie schwer es ist, in drei Welten zu leben. Das ist alles so anschaulich erzählt, dass man beim Lesen selbst mit in diese Welt wandert. Für mich ist es auch immer wieder spannend, wie Menschen vor vielen Jahren und auch in anderen Teilen der Welt gelebt haben.

Am Ende des Buches gibt es ein Nachwort, in dem Nina Blazon erzählt was an der Geschichte war ist und was sie erfunden hat. Das finde ich wichtig und ehrlich. Einerseits erkennt man, dass sich die Schriftstellerin intensiv mit den historischen Figuren, dem Land oder auch der Sprache beschäftigt hat. So erkennt man aber auch die frei erfunden Passagen in der Geschichte und kann sie richtig in sein Weltbild einordnen.

Ich heiße

Frauke Buchner