Schreib- und Lese-Förderprojekt der Universitas
   

 

Buchbesprechung  

Die Geschwister Apraksin

von
     

Karla Schneider

   

„Die Geschwister Apraksin“ ist ein ganz schön dickes Kinderbuch, was die Geschichte von 5 Geschwistern auf ihrer langen Reise durch Russland erzählt. Polly ist die Hauptdarstellerin in der Geschichte. Sie ist 12 Jahre alt und lebt in Russland zur Zeit der Revolution. Ihre Mutter ist gestorben und ihr Papi nicht mehr von einer Geschäftsreise zurückgekommen. Weil die Revolutionäre das Haus der Apraksins beschlagnahmt haben und die Kinder in verschiedene Heime schicken wollen, beschließen die 5 Geschwister abzuhauen und fahren mit der Künstler-Truppe von Madam Byrstowa-Lochwitzkaja fort.

Die älteste Schwester Klara will für die Künstlertruppe Klavier spielen und mit dem verdienten Geld sich und ihre Geschwister durchbringen. Zuerst geht es mit dem Zug nach Rostow am Don. Einen Teil der Strecke fahren sie im Abteil der Demobilisierten, da haben sie Glück und werden aufgenommen, normalerweise werden Zivilisten aus dem fahrenden Zug geschmissen. Die Goldmünzen, die die Kinder mitgenommen haben, sind nach 2 Tagen alle, weil sie gar keine Ahnung haben, was man bezahlen muss. In Rostow lernen die Geschwister sich durchzuschlagen. Zusammen mit ihren Brüdern Fedja und Ossja arbeitet Polly als Zugtier bei einem Schuster. Ihre kleine Schwester Dillotschka wird von der Vermieterin ins Krankenhaus gebracht, weil diese glaubt, dass Dillotschka Typhus hat. Als die Geschwister die kleine Schwester nach ein paar Tagen besuchen wollen, ist Dillotschka weg. Man erzählt ihnen, dass in der Nacht ein Kind gestorben ist. Einen Tag später finden Polly, Ossja und Fedja nur noch einen Zettel von ihrer Schwester Klara, sie ist mit dem göttlichen Brandukow, einem Sänger aus der aufgelösten Künstlertruppe, durchgebrannt.

Die Geschwister müssen noch viele Abenteuer erleben, bis Polly an ihrem 14. Geburtstag auch ihre beiden Schwestern wiederfindet.

Das Buch hat mich mit seiner Geschichte bis zum letzten Wort gefesselt. Die Erlebnisse der Kinder werden ganz einfach und bedacht ohne Übertreibungen geschildert. Auch schreckliches wie die Geschichte der Larionowa aus den grauenvollen Kinderverlotterungs-Asylen wird erzählt. Niemand jammert, wenn Vaters Goldmünzen alle sind. Aber die Kinder erstarren als einer der Demobilisierten Mutters Schallplatte zerstört. Die Kinder kommen aus guten Verhältnissen und sind oft ahnungslos. Sie sind keine Helden und man kann ihre Geschichte gut glauben. Für mich war es völlig neu zu erfahren, wie diese Kinder vor fast 100 Jahren in Russland gelebt haben.

Ich heiße

Frauke Buchner

und bin 8 Jahre alt.
Ich gehe in die zweite Klasse. Ich bastle gern und lese viel. Am liebsten lese ich spannende Geschichten. Meine Lieblingsbücher sind bisher “Der kleine Medicus“, „Die wilden Hühner“, „Miesel“ und „Molly Moon“.